06 Nov

Blog 75 „home swiss home“

Ich fahre auf der Autobahn Richtung Valence. In der Nähe von Sète sieht man zum letzten mal das Meer, da wird mir immer ganz komisch. Dann hilft nur gute Musik auflegen, um nicht einer schweren Depression zu erliegen. Es folgt Ledenon, eine Rennstrecke wo ich vor über 30 Jahren schonmal mit einem Freund war. Er hat dort trainiert. Von dort aus sieht man den Mont Ventoux in der Ferne.

Es ist tolles Wetter so macht mir das fahren eh Spass. Gute Musik und die ganzen Erinnerungen der letzten Wochen lassen dem Kutter Flügel wachsen. Immer noch in kurzen Hosen und T-Shirt – herrlich. Kurz vor der Schweiz läuft der Kutter nicht mehr. Er zieht nicht und qualmt, dass man die Autobahn hinter mir nicht mehr sehen kann. Es ist schon 19.00 Uhr und so beschließe ich, mir die nächste Mercedes Werkstatt zu suchen, um dort zu übernachten. Morgens findet dann ein netter Mechaniker ein Stück der Motorraumdämmung vorm Ansaugstutzen. Raus mit dem Ding – weiter
geht´s. An der Grenze zur Schweiz wird es mir dann schon etwas komisch, da ich über 30 Liter Wein bei mir habe und ich nicht weiß wieviel man einführen darf. Es geht gut – Vignette drauf und weiter am Genfer See lang.

Meine erste Station in der Schweiz ist Charmey. Dort haben Wolfgang und Elke ein Holzhaus oder besser gesagt eine Holzvilla. Die beiden haben wir in Les Ayguades im Croq (unserem Stammlokal) kennen gelernt. Eigentlich kommen sie aus Meerbusch, verbringen aber auch viel Zeit in der Schweiz. Ich bin zu früh dran und so entscheide ich mich in einem Einkaufszentrum halt zu machen, zu essen und einzukaufen. Bin wie immer sehr erschrocken als die Rechnung im Restaurant kommt. Hatte eigentlich nicht vor das Ding käuflich zu erwerben. Als ich auf dem Parkplatz bin sehe ich, dass ich das Licht angelassen habe. Der Kutter ist halt so alt, da piepst kein Alarm der dir sagt „Depp – du hast das Licht angelassen“. Ich rufe Wolfgang an, der mich dann netterweise abholt und mir Starthilfe gibt. Dann geht es hoch in die Berge. Das letzte Stück Straße zum Haus ist gerade so, dass ich mit dem Kutter durch komme. Was ein Ausblick von der Terrasse!!!!!

Andauernd fliegen Gleitschirmflieger über´s Haus. Nachts wird es dann so kalt, das ich mich entscheide das Heizöfchen anzumachen. Um 3.00 Uhr werde ich klatschnass wach – es sind 29 Grad – ist wohl das Thermostat im A…. Morgens bimmeln die Kuhglocken und es ist alles so friedlich – unglaublich. Ich frühstücke noch mit Elke und Wolfgang und mach mich dann gegen Mittag auf Richtung Nottwil, der Stadt wo ich drei Jahre als Trainer gearbeitet habe. Die beiden sind sehr nett und so fällt der Abschied wie so oft  nicht leicht.

a bientot