Blog 85 „Schwarzwald“
Was bisher geschah…
Im Juli 2020 fliegt uns der Motor auseinander. Eine echt frustige Zeit beginnt. Keiner weis wann und ob der Motor fertig wird und ob wir wegen Corona überhaupt nach Gruissan fahren können. Markus unser Schrauber gibt alles und so wird der Kutter drei Tage vor dem Abfahtrstermin fertig. Endlich wieder Aussicht auf Sonne, unsere Freunde in Gruissan und vor allem – Aussicht auf´s Meer. Auf einer App aus Frankreich beobachten wir schon seit Wochen die Fallzahlen. Sie steigen stetig. Mein Onkel und meine Tante sind ein Paar Tage vor uns aufgebrochen, um uns in Gruissan zu besuchen. Sie wollen dann weiter Richtung spanischer Grenze. Wir packen den Bus und sind sehr vergnügt. Am Abend vor unserer Abfahrt bekommen wir vom Auswärtigen Amt eine Mail, dass unser Departement Aude zum Risikogebiet erklärt wird. Man spricht in dieser Zeit von einer Inzidenz von 50!!! Wir müssten folglich nach unserer Rückkehr in eine 10 tägige Quarantäne. Bei 21 Tagen Urlaub und einer Fahrzeit von 2 Tagen hin und 2 Tagen zurück, macht es keinen Sinn nach Gruissan zu fahren.
Wir entscheiden uns kurzfristig für Norditalien. Dort sind, zu diesem Zeitpunkt, die Zahlen noch moderat. Wir starten – nach einem Tag geht unser Kühlschrank kaputt. Kaputt heist, dass er nur mit 220 Volt betrieben werden kann. Der Gasbrenner ist defekt. Zwei Tage versuchen wir überall ein Ersatzteil zu bekommen. Keine Chance. Für uns heisst das nun, dass wir nicht mehr „wild“ stehen können, sondern immer auf 220 Volt angewiesen sind. Zu diesem Zeitpunkt macht die Schweiz die Grenzen dicht und die Zahlen in Norditalien steigen auch weiter. Auch das Wetter am Lago soll eher schlecht werden. Wir stehen in Freiburg auf der Autobahn und sind mit unserem Latein am Ende. Alles dreht sich nur noch um Corona und „wo bekommen wir Strom her“. So beschließen wir, nach Kirchzarten auf einen Campingplatz zu fahren. Eine sehr Weise Entscheidung. Wir lassen das Radio und den Fernseher aus, gehen wandern, fotografieren viel, kochen gut und genießen das tolle Wetter. Es sind 25-30 Grad und so fehlt eigentlich nur das Meer.
Nach drei Wochen mit viel Ruhe, netten Nachbarn aus Holland und tollen Ausflügen fahren wir nach Hause und haben es geschafft uns echt gut zu erholen.
Nun stellt sich die Frage, was erwartet uns im nächsten Jahr, bekommen wir das Ersatzteil für unseren Kühlschrank und können wir endlich wieder nach Gruissan.
a bientot
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