12 Dez

Blog 107 „die letzten Tage in Gruissan“

Es ist Oktober und nun beginnt die große Abreise und Schließung. Unser Bäcker, der nur 200m vom Campingplatz entfernt ist, schließt. Der kleine Lebensmittelladen hat seine Verkaufsgestelle eingemottet, die Schilder abgehängt und seine Tür mit einem dicken Schloss verriegelt. In unserer Stammkneipe „LE CROQ“ ist am Samstag ein riesiges Abschiedsessen geplant. Leider bekommen wir keine Karten mehr. Das Fest geht morgens schon los und als ich gegen 15.00 Uhr zum „BOULEPLATZ“ gehe, sind alle schon picke packe voll. Die Chefin winkt mir, ich solle doch auf einen Drink rüber kommen, doch so komplett nüchtern in diese wirklich wild feiernde Meute einzutauchen, habe ich keine Lust. Wie ich abends zurück zum „CAMPINGPLATZ“ rolle, ist die Party vorbei und das gesamte Personal putzt, räumt die Terrassenmöbel weg, spült alles und macht das Restaurant winterfest. Es sieht schon komisch aus, wenn man jetzt vorbei geht und alles ist wie ausgestorben. Kein Fahrradverleih mehr, kein Strandlädchen, nichts – alles wirkt wie in einer Westerngeisterstadt. Fehlen nur noch die Gebüschrollen, die der Wind durch die Straßen treibt.

Unsere Stammkneipe „Le Croq“ in Les Ayguades

Gilbert läd uns zum Abschied nochmal zum Essen ein. Zusammen mit Norbert und Francoise verbringen wir einen netten Abend. Es werden alte Geschichten von legendären Boulepartien erzählt, aber auch von vielen Freunde, die uns mittlererweile schon verlassen haben. Boule wird halt doch vorwiegend von älteren Damen und Herren gespielt. Bei uns am Platz bin ich mit meinen 62 Jahren immer noch einer der Jüngsten. Es gibt Pizza von „TOM´S PIZZA„, Melone mit Parmaschinken und zum Nachtisch Apfelkuchen und jede Menge Wein. Satt und zufrieden laufen wir die ca. 2 Kilometer in der Nacht zurück zu unserem Bus. Unser Dörfchen ist wie ausgestorben. Auch auf dem Campingplatz leeren sich nun die Reihen.

Abschiedsessen mit Gilbert, Francoise und Norbert auf Gilbert´s Terrasse

Wir fahren am Freitag, den 07.10.22 zurück nach Deutschland. Es fällt uns schwer. Wenn wir im Mai zurückfahren, wissen wir, dass wir den ganzen Sommer noch vor uns haben, doch nun fahren wir von 24 Grad in die Kälte. Wir packen zusammen, Gilbert hilft uns noch beim Verladen der Fahrräder und dann geht es los. Unser erster Stop ist in „GRANE“ auf dem „CAMPING LES 4 SAISONS„. Das Örtchen liegt östlich der Autobahn auf der Höhe von „Loriol sur Drome“. Für Rollstuhlfahrer eher ungeeignet, denn der Platz liegt terrassenförmig an einem steilen Hang. Doch der Ausblick auf die Provence bis zu den Alpen entschädigt für den Hangplatz. Ich sitze in der nachmittags Sonne und lese. Mareike geht ins Dörfchen einkaufen.

Lesestunde am Nachmittag

Camping les 4 Saisons“ in Grane

„Grane“ mit Blick auf die Voralpen

Vollmond in „Grane“

a bientôt