29 Apr

Blog 121 „Fuseta 2 etwas Geschichte“

In den Krimis über Leander Lost, erfährt man nicht nur Dinge über die Menschen, das Essen oder über die Landschaft, sondern auch etwas über die Geschichte Fusetas. Erbaut durch die Mauren, nannte man sie früher die Stadt der Millionäre. Die Thunfische zogen vom Atlantik zum laichen ins Mittelmeer. Ihre Reise führte entlang der Algarve dicht an Fusetas Küste entlang. Im Kanal lagen viele Fischtrawler, die Tonnen von Thunfisch fingen. Geht man heute durch die Stadt, sieht man hier und da noch prunkvolle Häuserfasaden oder schöne Mosaike im Straßenpflaster der Fußgängerzone. Dann wandelte sich das Klima und die Thunfische zogen nicht mehr direkt an der Küste gen Mittelmeer, sondern weiter draußen im Atlantik. Dazu kam, dass die Hafeneinfahrt durch die Ria Formosa, anfing zu versanden und seitdem können nur noch kleine Fischerboote im Kanal festmachen. Die Flotte der Fischtrawler zog um ins benachbarte Olhao. Was nun von Fuseta übrig bliebt ist für mich dennoch sehr sehenswert. Der Campingplatz liegt direkt am Kanal und am Dreh und Angelpunkt der Stadt. Man ist an der Ria Formosa und kann dort super surfen oder Kitesurfen. Es gilt aber die Ebbe- und Flutzeiten zu beachten. Da verändert sich das Bild am Strand oder im Kanal mächtig.

Fuseta lebt von seinen Restaurants und Bars. Ich habe selten eine so kleine Stadt (ca. 7000 Einwohner) bereist, die über so vielen Kneipen verfügt. Alleine um den Campingplatz gibt es 6 Bars und 5 Restaurants, die alle einen riesigen Grill vor ihrem Laden stehen haben. Aus der Kühltheke, neben dem Grill, sucht man sich seinen Fisch aus und  der wird dann direkt vor seinen Augen zubereitet. Tintenfische, Garnelen und Muscheln werden genau so angeboten wie Fleisch oder Huhn. Liebhaber, von allem was aus dem Meer ist, kommen hier voll auf ihre Kosten. Was mir gut gefällt ist, dass es überall eiskaltes „SUPER BOCK“ oder „SAGRES“ gibt. Zwei Biere die auch in 0,2ml Einheiten angeboten werden. So sind sie schnell getrunken und somit immer kalt und frisch. Auch der traditionelle Nachtisch „PASTEIS DE NATA“ schmeckt sehr lecker und steht fast täglich auf unserem Einkaufszettel. Es sind kleine Blätterteig Hütchen gefüllt mit Vanillepudding. Orangen, Erdbeeren oder Misporo bekommt man an jeder Ecke. 

Der Campingplatz hat was von „Woodstock“ und „die Kinder aus Torremolinos“. Überall stehen alte Camper oder Wohnwagen, die seit Jahren nicht mehr bewegt werden. Die Herrschaften, die hier aus manchem Oldtimer krabbeln, sind irgendwie auf ihrer Zeitreise im „Flower Power“ Zeitalter steckengeblieben. Aber gerade das, finde ich, hat was. Die Vielfalt der Menschen, die sich in Fuseta bewegen sind nicht nur sehr international, sondern auch in ihren Lebensbildern sehr bunt, vielfältig und anders.

Ich werde bestimmt nochmal nach Fuseta kommen und die Krimis kann ich nur empfehlen. Lest sie aber bitte der Reihe nach, denn sie bauen aufeinander auf.


até breve