15 Jun

Blog 93 “warum ist es am Rhein so schön“

Na weil dort so viele Schiffe fahren. Mittwoch, 18.05.222 wir sind in Bad Hönningen und stehen direkt am Rhein. Der Campingplatz heißt “Wellnes Rheinpark“ und liegt direkt an einer Therme. Es ist wenig los und wir haben nette Nachbarn aus dem Schwäbischen. Mareike schnappt sich ihr Badetuch und verschwindet in die Therme. Ich sitze vorm Bus schaue auf die Schiffe und genieße die Ruhe. Ich les seit langem wieder einmal einen Dick Francis und wünsche mir gerade, dass die Zeit mal einfach stehen bleibt. Leider habe ich aber auch im Kopf, dass ich am Montag morgen um 7.00 Uhr wieder in die Klinik muss. Optimismus fällt mir im Moment etwas scher, aber das wird schon. Abends gehen wir in das Restaurant vom Campingplatz indem wir überraschender Weise gut essen. Das wichtigste für mich ist aber „es gibt Kölsch vom Fass“, das trinke ich echt gern. Nach einer ruhigen Nacht ist es am nächsten Morgen wieder blau und wir frühstücken schön und spielen eine Partei Quirkle.

Für den Abend haben sie Gewitter vorhergesagt, ich kann es mir aber im Moment nicht so richtig vorstellen da es royal Blau ist und es geht kein Windchen. Mareike geht wieder zum planschen in die Therme und ich packe meine Drohne aus und filme ein Bisschen. Dann sitzte ich gemütlich unter der Markise und schneide auf dem iPad einen Film und bin ganz in meine Arbeit vertieft. Plötzlich entwickelt sich innerhalb von Sekunden aus dem Nichts eine Art mini Tornado. Mareikes Campingstuhl fliegt gegen den Tisch und alles kippt um. Während ich in aller Schnelle versuche die Kamera, Drohne, iPad und sonstiges zu sichern, klappt die Markise über´s Wohnidach und es entsteht ein einziges Trümmerfeld. Zerbrochene Gläßer, ein zerbrochenes iPad und eine zerstörte Markise ist das Resultat dieses heftigen „Überraschungsangriffes“. Zum Glück kommt Mareike, die in der Therme schon gesehen hat, was sich da zusammenbraut und wir sichern alles bevor es anfängt zu schütten. Wir sitzen im Kutter und es gießt wirklich wie aus Eimern und schauen unserem linken Nachbarn zu, wir er und seine Frau versuchen ihre Markise noch irgendwie zu retten. Nach einer Stunde ist der Spuk vorbei und ich lecke mir die Wunden. Jetzt beginnt die Telefoniererrei mit der Versicherung. Mal gespannt wie das ausgeht.

Hier geht´s zum Video https://youtu.be/chg03y4hB1c

a bientot

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08 Jun

Blog 92 “die nettesten Menschen aus Arlon“

Sonntag, 15.05.22. Wir fahren los Richtung Arlon in Belgien. Wir sind mit Lisa, Fabien und ihrem Töchterchen Mila verabredet. Lisa kenne ich schon, da wurde sie gerade eingeschult. Für mich ist sie wie eine Tochter. Wir haben uns all die Jahre nie aus den Augen verloren und das wird auch sicher nie passieren.

Es gab eine Zeit, da haben wir uns Dienstags bei uns getroffen. Die Runde bestand aus Lisa, Mareikes Nichte Nele, meiner Nichte Helen, Marina, die Freundin eines schweizer Nationalspielers, den ich trainiert habe und es wurde oft ein “special Guest“ eingeladen, sowie Mareike und mir. Lange Abende mit Gesprächen, Lachen, Spielen und Musik hören. Die Runde hat sich leider aufgelöst. Nele ging nach ihrem Studium nach Köln, Marina zurück nach Spanien und Lisa begann ihre einjährige Weltreise, auf der sie Fabien aus Paris kennen und lieben lernte. Nach ihrer Weltreise zog sie nach Paris zu Fabien. Sie bekamen die kleine Mila und wohnen nun im belgischen Arlon, dass unweit von Luxemburg liegt, wo auch beide arbeiten.

Eiigentlich wollen wir noch bei Mareikes Nichte Maybrit in Trier vorbei fahren, die ist aber leider auf einer Exkursion mit der Uni unterwegs. So fahren wir durch bis Arlon und sind pünktlich zum Brunch bei Lisa & Co. Die kleine Mila ist echt vom feinsten und wir haben viel Spaß mit der Kleinen. Nach dem Essen gehen wir zum Spielplatz. Fabien und ich spielen eine Partie Boule, es gibt kaltes Super Bock und das Wetter tut den Rest zu einem Wohlfühltag. Leider müssen wir viel zu früh wieder nach Hause, da ja der Krankenhaus Termin noch aussteht.

Es ist sehr Schade, dass die drei so weit weg von uns wohnen. Die passen echt in die Welt und alle Treffen mit ihnen sind so leicht, voller Zuneigung und Wärme. Sie tun uns einfach gut.

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01 Jun

Blog 91 „endlich wieder losfahr´n…“

Freitag, 13.05.22 Wir wollen nach Belgien zu Lisa, Fabien und Mila fahren. Es wird die erste Fahrt nach drei Monaten Krankenhaus und fünf Monaten „Reha“. Bevor wir losfahren, bitte ich meine Hausärztin nochmal zu kommen. Die stellt leider wieder was unregelmäßiges fest und macht mir sofort einen Termin für Dienstag im Krankenhaus.

Trotzdem beschließen wir nach Belgien zu fahren. Wir brauchen einfach soziale Kontakte mit netten Menschen. Nach der blöden Geschichte mit dem Termin im Krankenhaus kann mich auch das Datum unseres Abreisetages nicht mehr schocken. Also rein in den Kutter, obwohl es Freitag der 13. ist. Mareike hat einen Stellplatz an der Mosel an einem kleinen Weingut gefunden. Telefonisch buche ich einen Platz für zwei Nächte. Es tut so gut wieder auf der Straße zu sein. Mein Vater erzählt mir mal, dass seine Vorfahren wohl Zigeuner waren. Mein Gefühl hinter´m Steuer sagt mir, dass er mir wohl mächtig was vererbt hat. Mareike macht ein Schläfchen und ich genieße die Fahrt mit unserer neuen „Routentante“ (würde Romana sagen). Es ist ein Garmin und speziell für Wohnmobilisten oder halt „Zigeuner“.

Wir kommen an der Mosel in Köwerich an und stehen mit noch vier Wohnmobilen auf einem kleinen, gemütlichen Platz hinter dem Haus des Weinbauers. Er führt dort eine kleine Straußwirschaft Namens „Offm´Herach“. Abends gehen wir bei ihm Essen. Er hat zwei Rotweine auf seiner Weinkarte. Einer aus dem Jahr 2017 und der andere aus 2020. Er lässt mich beide verkosten und mein nicht vorhandener Weinkennergeschmack sagt mir, das beide Weine sehr unterschiedlich schmecken. Ich frage ihn was der Unterschied ist, darauf er „keiner“!!! Es wären die selben Reben vom gleichen Weinberg nur das Jahr wäre der Unterschied. Der eine Wein ist sehr taninhaltig und der andere eher leicht und fruchtig. Da kann man mal sehen was das Wetter, sprich die Sonne ausmacht. Ich entscheide mich für den leichten Wein und nehme beim gehen auch noch zwei Flaschen mit. Wir sollen für alles zusammen 45.- € zahlen. Da er Geburtstag hat und allen Gästen noch einen Sekt ausgibt, geb ich im 50.- € und sage stimmt so. Darauf er „das ist zuviel, dafür mal ich euch noch ein Porträt von euch beiden. In kaum 10 Sekunden hat er auf seinem Bezahlblock unser Portät gezeichnet und wir haben alle viel Spaß mit ihm und seinem Ergebnis.

Die Nacht ist total ruhig, obwohl wir an der Mosel sind und die Straße direkt vor der Straußwirtschaft verläuft. Am nächsten Tag machen wir einen Spaziergang durch die Weinberge. Auf der gegenüberliegenden Seite der Mosel ist ein Startplatz für Gleitschirmflieger und so gibt es viel zu sehen. Am Nachmittag gehen wir in die Nachbarstraußwirtschaft und fragen dort nach Eis. Tatsächlich sagt die Frau sie hätte Caretta – das Heldeneis aus meiner Kindheit. Meine Oma führte über Jahre den Kiosk im Schwimmbad unseres Ortes und wenn ich dem Schöller Eismann morgens beim Ausladen half bekam ich immer ein Caretta. Nun sitzt ich an der Mosel und plötzlich fallen mir all die alten Geschichten rund um´s Schwimmbad ein. Frei, Fahrten, Jugend, Grund – und DLRG Leistungsschein wurden dort gemacht und wenn der Bademeister Helmut zum Mittagessen ging, wurde einer aus unsere Gruppe zur Beckenaufsicht gerufen. Tolle Erinnerungen an eine tolle unbeschwerte Jugend.

Mareike geht duschen und ich bleib in der Kneipe sitzen, denn es gibt eiskaltes Bitburger aus Tonkrügen. Ich kann mein Glück kaum fassen. Abends essen wir, noch immer in der Kneipe sitzend, Chicken Nuggets mit Pommes. Herz was willst du mehr, wenn man in der Jugend schwelgt.

Wir verlassen nach zwei Tagen diesen ruhigen netten Platz und es geht weiter über Trier nach Belgien.

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