Wir kennen schon seit Jahren Stephan & Isabell. Er hat auf unserem Campingplatz gearbeitet und ist Mareikes größter Fan gewesen. Sie ist morgens als einzige zum Strand und dann sogar ins Wasser. Dann kam er zu mir auf den Platz und sagte immer „elle est fou“! So nach dem Motto, „die hat sie nicht mehr alle“. Über die Jahre hat sich eine Freundschaft entwickelt und wir freuen uns immer, die Beiden zu treffen. Im letzten Urlaub im Juni 2025 erzählt Stephan, dass die beiden Paddletennis spielen. Da Mareike ja eigentlich auf dem Tennisplatz groß geworden ist, vereinbaren wir im Juni, beim nächsten Treffen, eine Runde zu spielen.
Es ist Sonntag morgen und Mareike wird um 9.15 vorm Campingplatz von den Beiden abgeholt. Ich bin neugierig und schwinge mich auf den Chinesen und bin pünktlich zum Warm up auf dem Platz. Die Beiden haben noch eine vierte Spielerin besorgt und so spielen die vier etliche Sätze in immer wechselnden Zusammenstellungen. Die Regeln sind recht einfach und obwohl Mareike noch nie gepaddelt hat, kommen gute Spiele zustande. Die vier haben viel Spaß und ich übernehme die Rolle des Schiris.

Die Tage vergehen wie immer viel zu schnell. Es bleibt wenig Zeit, Leute auf dem Campingplatz kennen zu lernen. Um diese Zeit, so gegen Ende September sind schon viele Überwinterer auf dem Platz, die nur für einen Nacht bleiben und am nächsten Tag schon wieder weiter ziehen, Richtung Spanien und Portugal. Mit einem Pärchen haben wir dann doch recht viel Spaß. Als wir abends nochmal eine Platzrunde machen, steht ein kleiner Camper so geparkt!

Ich kann ja dann auch nicht einfach mal meinen Mund halten und frage sofort, ob er noch den Motor wechseln müsse. Ich würde in einer Werkstatt arbeiten und könne ihm sicher helfen. Die beiden schauen mich an und überlegen, ob ich einer von der Lebenshilfe bin, doch dann verstehen sie den Spaß und erklären uns, dass sie so am besten schlafen können. Und ich schwör, der Platz ist fast eben. Die Karre steht so schief, dass wir uns nicht vorstellen können, wie denen die Gläser auf dem Tisch stehen bleiben. Der „running Gag“ ist nun der, wenn wir an ihrem Bus vorbei kommen, wird immer gefragt, wann wir denn nun anfangen, den Motor zu wechseln.
Ein anderes Pärchen hat ihre Parzelle mit so einer Art Weidezaun eingezäunt, den ich von unserem Schäfer im Lahntal kenne. Innerhalb waren drei Hunde und zwar richtige Hunde, worauf ich wiedermal mit Kopfsprung in den Fettnapf bin, denn ich frage, ob sie die Schafe am Strand gelassen haben. Ich fand meinen Witz eigentlich genial. Die Beiden rätseln heute noch, ob ich aus irgendeinem Heim ausgebrochen bin. Sie verziehen keine Miene – Mission completed!
Über all die Jahre fallen mir zum Thema „Camping“ so viel gute Geschichten ein, dass ich echt überlege, ein Buch mit kurzen Anekdoten aus dem Camperalltag zu schreiben.
Schade, dass unsere Zeit schon wieder vorbei ist. Schweren Herzens nehmen wir Abschied… aber sicherlich nicht für lange.
Hier die letzten Impressionen aus Gruissan:
Bilder der Heimfahrt:
a bientôt
