Es ist viel passiert in den letzten Tagen – womit fange ich nur an. Nachdem Lisa, Fabien, Mila und Lena am Mittwoch, den 16. April abreisen, wollen wir eigentlich 3-4 Tage in Gruissan bleiben und dann weiter nach Spanien fahren. Es weht aber so ein kalter Nordwind, dass wir entscheiden sofort weiter gen Süden zu ziehen, um aus dem Wind zu kommen.
Man bekommt ja hier und da auch mal neue Aufgaben gestellt. So meldet sich Nele (Mareikes Nichte) bei uns. Sie ist gerade für ein Jahr am Reisen und fährt mit ihrem Freund Jan gerade von Marokko in die Schweiz. Sie wollen dort in einem Hotel arbeiten. Jan ist Basketballer und in Malgrat de Mar findet ein Turnier statt, an dem einige Teams vom „Hürther Basketball Club“ teilnehmen. Über 80 Mannschaften sind Vorort, die vorwiegend aus Jugendteams bestehen. Am 17.04 treffen wir die beiden und richten uns auf dem Parkplatz der Halle ein. Abends essen wir bei uns im Bus. Der Wind ist zwar weniger geworden, aber es ist weiterhin abends sehr kalt. Nachts haben wir seit der Abfahrt aus Atzbach immer nur einstellige Temperaturen.
Am nächsten Tag gewinnt Jan sein erstes Spiel, Mareike und Nele gehen ans Meer und ich halte mit Theo (Nele & Jans Hund) wache an den beiden Bussen. Ich befürchte aber, das die Leute deutlich mehr Angst vor mir haben, wie vor Theo, der ist der liebste aller Hunde und bellt nichtmal. Der hat bestimmt Genmaterial von einer Schildkröte, denn der dreht sich in den drei Stunden der Wache, einmal von recht nach links.
Am Abend bringt Jan vier sehr leckere halbe Hähnchen mit, die wir mit Bier, Pommes und Tomaten Morzarella verdrücken. Die beiden erzählen viel von Marokko und machen uns Lust, dieses Land zu besuchen.
Bilder von Malgrat de Mar:
Da es mir gesundheitlich nicht so gut geht, (ich habe mir eine fette Erkältung eingefangen) beschließen wir, auch Malgrat am Samstag morgen wieder zu verlassen. Zwei schöne Tage mit Nele, Jan und Theo gehen leider viel zu schnell vorbei, aber ich muss jetzt endlich ins Warme. Ich bin nun schon drei Wochen unterwegs und habe erst einen Tag eine kurze Hose angehabt.
Wir wollen eigentlich auf einen Campingplatz vor Barcelona. Von dort wird ein kostenloser Shuttleservice auch für Rollstuhlfahrer nach Barcelona angeboten. Ich rufe an und will buchen, erfahre aber, dass es den Shuttle zwar noch gibt, aber nur mit einem großen Reisebus ohne Rampe.
Wiedermal Planänderung – da ich mein Ladegerät vom Macbook vergessen habe, finden aber in Tarragona einen Apple Store. Ich parke irgendwo auf einem Rollerparkplatz an einer mords Festung und Mareike flitzt schnell in die Stadt und weiter geht die wilde Fahrt gen Süden.
Da gerade Ostern ist, sind alle und zwar wirklich alle Campingplätze am Meer voll. Wir befinden uns im Unesco Biosphären Reservat „Terres-Ebre „und finden dort einen kleinen Stellplatz für zwei Nächte. Das Delts des Ebre wird zu 75% für den Reisanbau genutzt das sind 20.000 Hektar. Im Moment ist alles braun aber in ein Paar Wochen wird hier alles grün sein.
Das kleine Dörfchen mit dem Stellplatz heißt „Camarles“ wirkt sehr verschlafen, hat aber alles, was wir benötigen.
Wir kommen mittags dort an und sind fast die einzigen. Freude macht sich breit, die aber ganz schnell wieder vergeht. Am Abend ist der Platz rappelvoll. Am Morgen macht Mareike die Tür auf und wir sind wieder alleine. Keine Ahnung, wo die alle hin fahren, wo doch alles so voll ist.
Hier ein kleines Rätsel. Mareike war im Supermarkt einkaufen und ich saß vor diesen beiden Halteverbotsschildern.
Was wollen uns diese Schilder sagen. Es war am 21.04.
Am Ostermontag checken wir im Camping „Taiga Delta de Lébre“ ein. Am Vortag wurden einem hier satte 53.- € pro Nacht abgenommen. Heute zahlen wir noch 21.- €. Hier bleiben wir jetzt erst einmal, bis ich meine Grippe auskuriert habe. Die letzten beiden Nächte habe ich gebellt wie ein alter Schlosshund – naja, alt bin ich ja nun schon zu genüge.
Bilder von Camarles:
hasta pronto…