Samstag Morgen. Wir packen ein paar Sachen und fahren nach Olhão zum Markt. Wir sind wieder auf dem Biketrack 1 Richtung Westen unterwegs. Beim ersten Erkunden der Strecke, treffen wir auf eine Unterspülung. Alle Radfahrer müssen absteigen und ihre Bikes durch einen Graben schieben. Ich versuche mit dem Chinesen einen Umweg zu finden, der mich wieder zurück zum Trail bringt. Ich fahre über die Bahnlinie und biege rechts ab in ein Wohngebiet, das an einem Hang liegt. Nach einem Kilometer trefft ich auf die N 125, biege dort links ab und folge der Nationalstraße wieder ca. 700 Meter. Links ab, den Berg wieder runter und unten treffe ich auf Mareike. Weiter gehts es und nach 50 Minuten sind wir auf dem Markt. Meine Großcousine und ihr Mann sind auch gerade dort und so treffen wir sie an den Markthallen in einem Cafe.
Hier ist der Teufel los. Um die Markthallen herum sind Stände, auf denen so gut wie alles verkauft wird. Muscheln, Schnecken, lebende Hasen, Frühlingszwiebeln, die unten so dick wie Gemüsezwiebeln sind, Klamotten, Avocados und Obst in allen Farben und Größen.
Mareike und Bianca schlendern über den Markt, Ralf und ich beobachten vom Cafe aus das Markttreiben. Wir verbringen insgesamt zwei Tage mit den beiden und es macht viel Spaß. Bianca kommt aus dem gleichen Ort wie ich und Ralf ist ein Berliner, an dem uns sein trockener Humor sehr gut gefällt.
Wir finden abseits vom Trubel einen kleinen, ruhigen Platz in der Altstadt und essen dort. Die drei bestellen einen Eintopf aus Reis, Bacalhau und Ameijoas (Kabeljau und Venusmuscheln). Ich verdrücke ein Steak mit Pommes. Als mein Teller kommt bin ich etwas erstaunt, denn meine Pommes sind große Kartoffelscheiben die frittiert sind. Aber sie schmecken wirklich vorzüglich.
Wir begleiten die beiden noch bis zu ihrem Campingplatz am Ortsrand von Olhão und fahren dann wieder durch die Ria Formosa zurück nach Fuseta.
Jetzt noch ein paar persönliche Eindrücke. Wenn man viel Zeit in der Ria Formosa verbringt, um zu fotografieren, oder einfach nur in die Landschaft zu schauen, ist so ein Besuch in der Stadt schon gewöhnungsbedürftig. Fuseta ist da eher morbid-mondän. Auch der Campingplatz in Fuseta ist keine Augenweide. Viele Dauercamper, die teils aus zusammengefallenen Vorzelten krabbeln, um dann in der Stadt zu betteln. Daneben steht ein 5 Sterne Wohnmobil mit Doppelachse, daneben ein Klangtherapeut in seinem Van, der seine beste Zeit auch schon lange hinter sich hat. Wir mit unserem 30 Jahre alten Hymer liegen wohl irgendwo dazwischen. Der Reiz an diesem Platz ist einfach die Lage. Links der Hafen mit dem Cafe „O Farol“, unten das Meer, rechts die Ria Formosa und oben zahlreiche Restaurants, die alle vor ihrem Laden grillen. Alle vier Seiten mit all den Möglichkeiten sind vom Campingplatz 100 Meter weit entfernt.
Hier die Bilder von dem Ausflug:
vejo voce em breve…