Jetzt fragen sich bestimmt einige, wie wir zum Beach-Soccer kommen? Wir sind am Strand und uns fällt auf, dass dort überall große Fußballtore aufgestellt sind. Teams in unterschiedlichen Trikots trainieren und wir denken noch, „mein lieber Scholli, die bewegen die Kugel aber vom Feinsten“. Neugierig wie ich bin, frage ich einen Spanier, der unter einer Palme im Schatten seinem Team bei Training zuschaut, ob heute hier am Playa ein Turnier stattfindet. Er verneint und versucht mir mit wenig Englisch und viel Spanisch (tolle Kombi für mich) zu erklären, dass in der Stadt die „Euro Beach Soccer League“ Station macht. Er hält sich noch beide Hände mit ausge-strecktem Zeigefinger an den Kopf, mimt also den Stier und verklickert uns, dass die Sache an der Stierkampfarena stattfindet. Also rauf auf die Räder und ab zum „Real Plaza de Toros“. Dort angekommen, sehen wir einen mini Sandhaufen mit zwei Toren und ein paar Pavillons, direkt neben der Stierkampfarena. An der Arena hängt ein großes Time-Schedule. Das Turnier beginnt am nächsten Tag. Deutschland ist dabei und spielt seine Gruppenspiele gegen die Ukraine und die Toros aus Spanien. Abends am Kutter überlegen wir, wie Beach Soccer wohl funktioniert, weil dribbeln ist ja mehr oder weniger Glückssache.
Die Deutschen spielen am zweiten Tag (23. Mai) um 14.45 gegen die Ukraine. Wir sind gut eine Stunde vor Anpfiff an der Arena und es überrascht uns, dass zwei TV Übertragungswagen vor der dem Gebäude parken. An der Sandkiste steht weder eine Kamera noch spielt dort jemand. Dann kommt die Erleuchtung – die Sandkiste ist nur der Warmup-Court und die Spiele finden in der „Arena“ statt. Durch den Haupteingang gelangen wir ins Innere und ein Aufzug bringt uns zu den Rolliplätzen. Wir betreten die Ränge und stehen erstmal völlig geflasht und mit offenem Mund starr.
Erbaut 1880, bietet dieses Rund 12.000 Menschen Platz, die durch 59 Tore ein – und ausgelassen werden. Aber bevor ich zum Sportlichen komme, hier erstmal die Impressionen dieses wirklich atemberaubenden Bauwerks:
Zum sportlichen Geschehen – „Beach-Soccer“ ist ein sehr schneller Sport. Der Ball ist faktisch immer in der Luft. Der Torwart spielt mit und schießt auch gerne mal auf die Hütte. Auf dem Feld sind vier Spieler plus Keeper. Fliegender Wechsel und geregelt wird das Geschehen von drei Schiedsrichtern. Uns beiden gefällt die Sportart. Sehr viel Dynamik, gepaart mit einer ordentlichen Portion Körpereinsatz und viel Ballgefühl macht das Spiel actionreich und spannend. Leider vergeigen die Deutschen einen 2:0 Vorsprung in den letzten Minuten gegen die Ukraine. Sie verlieren 2:3. Gegen die Spanier sind sie überfordert und ziehen auch in dieser Partie mit 1:4 den Kürzeren. Durch einen 6:3 Sieg gegen Georgien belegen sie am Ende den 6. Platz.
Hier die Impressionen vom sportlichen Teil:
hasta pronto…